Bei Angstreaktionen wird das körpereigene Hormon Cortisol vermehrt ausgeschüttet. An der Universität Zürich wurde nun in einer Studie mit 60 Probanden den Einfluss von Cortisol auf das Angsterleben untersucht. Teils litten die Probanden unter einer Spinnenphobie, teils unter einer Sozialphobie. Die Untersuchungen zeigten, dass schon geringe Mengen des Cortisols oder des verwandten Cortisons das Angsterleben in entsprechend angstauslösenden Situationen scheinbar herabsetzen kann.
Die Testpersonen wurden jeweils mit den Situationen, vor denen sie sich am meisten fürchten, konfrontiert. 1 h vor dieser Exposition verabreichten die Studienleiter den Testpersonen entweder ein wirkstofffreies Placebo oder eine Dosis Cortisol bzw. das verwandte Cortison (welches im Körper zu Cortisol umgewandelt wird). Die Auswertung der Untersuchung zeigt deutlich, dass die Probanden, welche Cortisol bzw. Cortison erhalten hatten, messbar weniger Angstgefühle verspürten als diejenigen in der Placebo-Vergleichsgruppe. Bei beiden Phobievarianten reduzierten die Hormone die Angstgefühle deutlich, zeigte die Auswertung.1
Fazit:
Die Untersuchungen
sprechen dafür, dass bei erhöhtem Cortisolspiegel der Abruf von
beängstigenden Erinnerungen aus dem «Angstgedächtnis» gehemmt ist. Die 1h vor dem Experiment eingenomene Dosis Cortisol erhöhte den Cortisolspiegel, wobei dann die Angsterinnerungen reduziert wurden. Damit
scheint Cortisol einen Einfluss darauf zu haben, welche Erinnerungen in
angstauslösenden Situationen abgerufen werden. Cortisol könnte demnach die sog.
stimulusinduzierte oder phobische Angst effizient reduzieren. 2
Spinnenphobie |
Weil bei einem erhöhtem Cortisolspiegel der Abruf von beängstigenden Erinnerungen aus dem "Angstgedächtnis" gehemmt ist. Cortisol hat einen Einfluss darauf, welche Erinnerungen in angstauslösenden Situationen abgerufen werden. Cortisol kann demnach die sog. stimulusinduzierte oder phobische Angst effizient reduzieren.
AntwortenLöschenLiebe Martina
AntwortenLöschenDeine Antworten sind richtig. Vielleicht könntest du noch ergänzen:
Bei der Spinnenphobie und der Sozialphobie reduziert Cortison(als Hormon)die Panik- und Angstgefühle, welche die Betroffenen normalerweise in den entsprechenden Situationen verspüren, deutlich.
Wie du schon bei „Cortisol- ein wichtiges Hormon“ gelesen hast, wird bei Stresssituationen (welche auch durch Angst ausgelöst werden können) das körpereigene Hormon Cortisol vermehrt ausgeschüttet. Dieser Anstieg des Cortisolspiegels bei einer Stresssituation (Angstreaktion) ist offenbar eine Schutz- oder Abwehrreaktion des Körpers, um eine Eskalation der Angst in eine Panikreaktion zu verhindern. Der Körper wird somit auch auf Flucht oder Kampf vorbereitet.