Was ist Cortison?
Cortison eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe von Substanzen, die sich in der Struktur und Wirkung ähneln, die so genannten Glucocorticoide. Für viele ist „Cortison“ als Medikament ein Begriff. Glucocorticoide lassen sich synthetisch herstellen und dienen dem Körper als wirkungsvolle Heilmittel. Sie werden bei einer Vielzahl von Krankheiten eingesetzt. Glucocorticoide sind aber auch körpereigene Substanzen, sie haben als Botenstoffe (Hormone) lebenswichtige Funktionen. 1
Summenformel
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C21H28O5
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Schmelzpunkt
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222°C
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Siedepunkt
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240°C
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Wirkstoffklasse
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Glucocorticoide
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Beweis seiner Struktur
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1951
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Wirkung auf die Körperzellen
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Entzündungshemmend, antiallergisch, … (siehe Wirkung von Cortison auf unseren Körper)
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Produktion
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Synthetisch, resp. beim Menschen in den Nebennieren
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Zusammenhang von Cortison und Cortisol:
Cortison hat keinerlei Wirkung auf den Organismus. Dies ist deshalb der Fall, weil das Cortison nicht an den passenden Rezeptor (Glucocorticoid-Rezeptor noch an den Mineralocorticoid-Rezeptor) binden kann. Jedoch bei oraler oder intravenöser (durch die Venen aufgenommen) Aufnahme, kann Cortison durch ein bestimmtes Enzym (β-Hydroxy-Steroid-Dehydrogenase) in der Leber in Cortisol umgewandelt werden. Erst Cortisol, zeigt die eigentliche Wirkung. 2
Bei einer lokalen Behandlung, zum Beispiel bei Hautausschlägen, werden Cortisonsalben verschrieben. Diese Salben enthalten Hydrocortison, das heisst die Haut kann den Wirkstoff direkt aufnehmen, ohne ihn zuerst umwandeln zu müssen. 3
Struktur:
Die drei C=O Doppelbindungen sind auffallend, diese Anordnung des C und O Atoms nennt man Carbonylgruppe. Sie ist eine wichtig funktionelle Gruppe in organischen Molekülen. Aufgrund der Polarität (das Carbonylkohlenstoff- Atom besitzt eine positive, das Carbonylkohlenstoff- Atom dagegen eine negative Partialladung) ist die Carbonylgruppe oft verantwortlich für das physikalische und schemische Verhalten der sie enthaltenden Moleküle. 4
Bei dieser Strukturformel erkennt man vier Ringe -3x 6er Ringe (1x Cyclohexen, 2x Cyclohexan)
-1x 5er Ring (Cyclopentan)
Frage: a) Zeichne die strukturellen Unterschiede von Cortisol und Cortison in die
Lewis-Formeln ein und benenne die jeweiligen Atomgruppen (Namen der
funktionellen Gruppen angeben).
b) Warum wird Cortison "Vorläufermolekül" genannt?
Lewis-Formeln ein und benenne die jeweiligen Atomgruppen (Namen der
funktionellen Gruppen angeben).
b) Warum wird Cortison "Vorläufermolekül" genannt?
zu 1 b)
AntwortenLöschenCortison ist der Vorläufer des Cortisols. Da Cortison nicht an den passenden Rezeptor (Glucocorticoid-Rezeptor noch an den Mineralocorticoid-Rezeptor) binden kann, hat er keine Wirkung auf den Organismus. Wird Cortsion aber oral/intravenös aufgenommen,
kann Cortison durch ein bestimmtes Enzym (β-Hydroxy-Steroid-Dehydrogenase) in der Leber in Cortisol umgewandelt werden. Erst Cortisol, zeigt die eigentliche Wirkung.
Liebe Iva
LöschenDeine Antwort ist sehr gut. Wir haben keine weiteren Ergänzungen. Sehr wichtig ist einfach, dass Cortison keinerlei Wirkung auf den Organismus hat, erst Cortisol, wie du richtig geschrieben hast, zeigt die eigentliche Wirkung.
a) Das eingezeichnete werde ich dir in der Schule zeigen oder per E-Mail senden.
AntwortenLöschenHier den Text zur Beschreibung:
Der Unterschied der beiden Strukturformeln besteht darin, dass es bei der Strukturformel von Cortisol anstelle einer C-OH Bindung eine C=O Doppelbindung hat.
Die drei (zwei beim Cortisol) C=O (rot) Doppelbindungen sind auffallend, diese Anordnung des C und O Atoms nennt man Carbonylgruppe. Sie ist eine wichtig funktionelle Gruppe in organischen Molekülen.
Liebe Martina
AntwortenLöschenDanke. Deine Antwort ist richtig. Hier haben wir noch eine sehr wichtige Ergänzung zu unserem Blog, welche ihr euch merken sollt:
Sofort fällt einem beim Cortison die Anordnung der vier Ringe (3 x 6er Ringe und einmal ein 5er Ring) auf. Dieses "Skelett" findet man bei einer wichtigen und grossen Gruppe von Molekülen, den Stereoidhormonen.
Eine bekannte Unterfamilie der Stereoidhormone sind die Sexualhormone, z.B. Testosteron (beim Mann) oder die Östrogene (bei der Frau).
Oben haben wir noch die Lösung in die Strukturformel eingezeichnet.
AntwortenLöschenEine gute Frage-Antwort Serie.
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